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Futtermittel & Laboranalytik

Ergebnisse der Grassilage Ernte 2020 1. Schnitt

Der erste Schnitt der Grassilage Ernte 2020 ist abgeschlossen und wird bereits verfüttert. Die durchgeführten Analysen lassen erste Rückschlüsse auf die Qualität zu.

Tab.1 Futterwert der Grassilagen 1. Aufwuchs

Der Trockensubstanzgehalt liegt im Mittel mit 38% über der oberen Grenze des Optimums (28-35%) und spiegelt die guten Witterungsbedingungen im ersten Schnitt wider. Allerdings liegen 34% aller Proben mit >40% Trockensubstanz in einem kritischen Bereich. Hier erhöht sich die Gefahr der Nacherwärmung und Schimmelbildung deutlich. Der Energiegehalt von 6,5 MJ NEL/kg TS liegt im Optimum (6,4-6,8 MJ NEL/kg TS) für Grassilagen, welche an laktierende Rinder verfüttert werden soll damit deutlich höher als in den Vorjahren. Mehr als 75 % aller Silagen wurden zum richtigen Zeitpunkt geerntet und einsiliert. Etwa 17 % der Silagen weisen einen Energiegehalt über 6,8 MJ NEL/kg TM auf. Der Anteil an Proben mit weniger als 5,8 MJ NEL/kg TS liegt nur bei 4%. Der Rohproteingehalt liegt in diesem Jahr mit 150 g/kg TM zwar über dem Wert des Vorjahres (145 g/kg TS), ist aber immer noch zu niedrig. Rohprotein ist ein wertbestimmender Inhaltsstoff für Grassilagen und relativ teuer im Zukauf. Ziel sollten 160 bis 180 g/kg TM sein, wenn Grassilage an laktierende Kühe verfüttert werden soll. Hier liegt für viele Betriebe ein schon seit Jahren ungenutztes Potential.

Tab. 2 Konserviererfolg der Grassilagen 1. Aufwuchs

Der Konserviererfolg zeigt, dass die meisten Silagen in guter und sehr guter Qualität erzeugt werden konnten (vgl. Tab. 2). Die größten Probleme bestehen auf Grund des hohen Zuckergehaltes (im Mittel 95 g/kg TS, 43% der Silagen >100 g/kg TS) und des teilweise hohen Trockensubstanzgehaltes in der Nacherwärmung und Schimmelpilzbildung. Zwar weisen „nur“ 4,8% der Proben sichtbaren Schimmelbefall aus, die Belastung ist jedoch deutlich höher.  Bei der biologisch untersuchten Silagen wiesen 25 % (!) der Proben einen zu hohen Gehalt an Hefen auf.  Hefen sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, sind aber genauso wie der sichtbare Schimmel ein Indikator für den Futtermittelverderb und beeinflussen die Futteraufnahme und Tiergesundheit negativ. Hier muss zukünftig mit einer optimierten Verdichtung und geeigneten Siliermittel gegengesteuert werden. Auf Grund der guten Erntebedingungen weisen die meisten Silagen keine Verschmutzung auf (85 g Rohasche/kg TM). Nur 2% der Silagen haben Rohaschegehalt >120 g/kg TS.

Die Verdaulichkeit der NDF nach 30 Stunden Inkubation in Pansensaft (NDFD-30) liegt bei 57% und damit sowohl in einem guten Bereich als auch auf dem Niveau der Vorjahre. Eine hohe NDF Vertraulichkeit ist die Voraussetzung für eine hohe Futteraufnahme und damit einer optimalen Pansenfermentation und Pansengesundheit.

 

Stand: August 2020

 

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