Kopfgrafik Blog Fütterungsberater

Der Fütterungsberater

Ein Blog zu Futtermittelanalytik, Tiergesundheit, Fütterung und Diätetik.

Blogbeitrag
LKVBlog
Rind

Diagnostik beim „Bovinen Respiratorischen Krankheitskomplex“ - Neue Methodik in der Untersuchung von Nasentupfern beim Rind

 

Atemwegserkrankungen in Rinderbeständen stellen ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Die Tiere fallen durch Atemprobleme, Husten, Nasenausfluss, Fieber und eine nachlassende Milchleistung auf. Bei Kälbern und Jungrindern kann zudem eine reduzierte Lebendmassezunahme beobachtet werden. Gerade in dieser Gruppe treten auch immer wieder Todesfälle in Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen auf.

Je nach Erregertyp können akute Krankheitssymptomatik bei Einzeltieren oder in der gesamten Herde beobachtet werden, welche mit Leistungseinbußen und möglicherweise Todesfällen einhergehen kann. Daher ist es essentiell, die Erreger der Atemwegsinfektion näher zu definieren, um eine geeignete, schnelle und effiziente Behandlung anschließen zu können. Im Falle einer bakteriellen Infektion kann hier ein zum Resistenztest passendes Antibiotikum ausgewählt werden. Zudem ist eine spezifische Diagnostik relevant, um ggf. ein passendes Impfkonzept auf Bestandsebene zu entwickeln.

Das Probenmedium der Wahl ist die Entnahme eines Nasentupfers.

Die Probe sollte von frisch erkrankten Tieren, die die für den Bestand typischen Symptome zeigen, genommen werden. Wichtig ist zudem, dass die beprobten Tiere noch NICHT vorbehandelt wurden (v.a. nicht antibiotisch!). Neben akut erkrankten Einzeltieren sollten auch weitere Tiere aus dem Bestand beprobt werden, um die bestandsspezifische Situation erfassen zu können. Nur so kann weiteren Neuerkrankungen effektiv vorgebeugt werden.

Bisher wurde für den Erregernachweis im mikrobiologischen Labor der LKS mbH die klassische Anzuchtmethode verwendet. Hierbei war das Nachweisspektrum jedoch auf die Erreger Pasteurella spp., H. somni und M. haemolytica beschränkt. Zudem kommt es bei falscher Probennahme bzw. bei der Verwendung kurzer Nasentupfer zu einer Überwucherung der Anzuchtplattem mit Umweltkeimen, so dass die eigentlich relevanten Erreger nicht mehr anwachsen können.

Die neue Methodik über die PCR erleichtert hier zum einen die Probennahme, da eine Kontamination der Tupferprobe mit Umweltkeimen keinen Einfluss mehr auf das Ergebnis hat. Zum anderen kann ein wesentlich größeres Erregerspektrum nachgewiesen werden: Neben den bisher üblichen H. somni, M. haemolytica und Pasteurellen können nun auch Coronavirus spp., M. bovis, das RSV (Respiratory Syncytial Virus) und PI3 nachgewiesen werden.

Die Untersuchungsdauer dafür beläuft sich nach wie vor auf ca. zwei Tage, der Preis liegt für die Komplettanalyse bei 65,55 € pro Probe (netto).

Wichtig bei der Probenentnahme ist, dass ausschließlich Tupfer verwendet werden, deren Trägermaterial aus Kunststoff besteht. Ältere Tupfer verwenden hier teilweise noch Holz – dieses kann aber Substanzen freisetzen, die die PCR inhibieren.

Ab Einführung dieses PCR-Kits werden zukünftig alle Nasentupfer nur noch mit der PCR-Methode analysiert. Der Probenversand erfolgt wie gehabt über die Post oder unseren Kurierservice. Es ist ratsam, Tupfer immer per Express zu versenden.

Für Rückfragen wenden Sie sich gerne an Frau Wolfram, Tel. 037206 87187 oder jacqueline.wolfram@lks-mbh.com.

 

Stand: Januar 2025

 

Download Blogartikel

 

Zurück

Inhalt Seiteneigenschaft amPageNavType: ""

Inhalt Seiteneigenschaft amPageFreeProperty: ""

Inhalt Seiteneigenschaft amPagesExample: ""